BG erwartet besonderes Duell mit vielen Ex-Veilchen

Alex Ruoff ist eines von neun Ex-Veilchen, die am Freitag mit Brose Bamberg in die Sparkassen-Arena zurückkehren. Bild: Ulf Duda
27. Januar 2021 – Ein ganz besonderes Duell steht für die BG Göttingen an diesem easyCredit BBL-Spieltag an. Der langjährige Veilchen-Trainer Johan Roijakkers kehrt mit seinem neuen Team Brose Bamberg zum ersten Mal seit seinem Klubwechsel in die südniedersächsische Universitätsstadt zurück. Aber Roijakkers, der von 2012 bis 2020 bei der BG an der Seitenlinie stand, ist nicht das einzige in Göttingen gut bekannte Gesicht, das am Freitag, 29. Januar, (20:30 Uhr, live bei MagentaSport) in der Sparkassen-Arena zu sehen sein wird. Co-Trainer Hylke van der Zweep, Athletiktrainer Domenik Theodorou, Teammanager Enzo Neck und Statistik-Experte Julian Meier folgten dem Niederländer im vergangenen Sommer nach Franken. Beim spielenden Bamberger Personal sind vier ehemalige Göttinger zu finden: Bennet Hundt, Dominic Lockhart, Alex Ruoff und Joanic Grüttner Bacoul komplettieren die Liste der neun Ex-Veilchen in Bamberg.
„Bamberg ist ein sehr ausgeglichenes Team, sowohl defensiv, als auch offensiv“, sagt BG-Co-Trainer Thomas Crab, der im Sommer zusammen mit BG-Headcoach Roel Moors von Bamberg nach Göttingen wechselte. „Sie sind sehr gut darin, Blöcke zu stellen und bewegen den Ball daraus sehr gut.“ Ein dritter Ex-Bamberger bei den Veilchen ist Nelson Weidemann, der in der vergangenen Spielzeit von Bayern München an Bamberg ausgeliehen war und sich nun bei der BG weiterentwickelt.
Souverän sind die Franken bisher durch die Basketball Champions League marschiert – fünf Spiele, fünf Siege. Am heutigen Mittwoch empfängt das Roijakkers-Team das Tabellenschlusslicht der Gruppe F, Fortitudo Bologna. Hoffnungen, dass die Bamberger müde in Göttingen antreten werden, gibt es aber nicht. Der Veilchen-Gegner ist bereits für die Playoffs qualifiziert, kann die Partie gegen die Italiener ohne Druck angehen und die Einsatzzeiten der Spieler ausgeglichen verteilen.
Mit ihren drei Nachverpflichtungen Devon Hall, Shevon Thompson und Ruoff sind die Franken nun ohnehin sehr tief besetzt und haben acht ausländische Akteure im Kader, von denen nur sechs eingesetzt werden dürfen. US-Guard Tyler Larson musste sich Anfang Januar allerdings einer Kniearthroskopie unterziehen und befindet sich momentan in der Rehabilitation. Center Norense Odiase, der nicht mit BG-Center Tai Odiase verwandt ist, entwickelte sich nicht so schnell wie erhofft, sodass Thompson nun den Vorzug erhält. Allerdings braucht der jamaikanische Center noch Zeit, um sich einzugewöhnen und stand in seinen ersten beiden Liga-Partien im Schnitt nur rund fünf Minuten auf dem Parkett – auch bedingt durch Foul-Probleme.
Die Konkurrenz auf der Center-Position ist groß: David Kravish ist bester Brose-Punktesammler (13,9 Zähler pro Partie), holt mit Abstand die meisten Rebounds (8,2) und ist effizientester Akteur im Roijakkers-Team. „Kravish kann die Blöcke sehr gut nutzen und zum Korb ziehen“, so Crab. „Zudem ist er ein sehr guter Rebounder, insbesondere offensiv.“ Ebenfalls zweistellig punkten US-Guard Hall (13,4) und der Italiener Michele Vitali (10,3). Crab weiter: „Hall ist sehr talentiert – er kann auf verschiedene Arten punkten, ist ein sehr guter Rebounder und ein sehr guter Passgeber.“ Hall holt die zweitmeisten Rebounds (4,6) und gibt die meisten Assists (4,0). „Wir müssen versuchen, Hall und Kravish einzuschränken“, sagt der Belgier. Dicht gefolgt bei den direkten Korbvorlagen wird Hall von Hundt, der auf 3,8 Assists pro Spiel kommt.
In der easyCredit Basketball Bundesliga taten sich die Bamberger bisher deutlich schwerer als auf internationalem Parkett. Nach dem 98:84-Erfolg gegen die Basketball Löwen Braunschweig am vergangenen Wochenende sprangen die Franken auf einen Playoff-Platz, weisen mit sechs Siegen und acht Niederlagen aber eine negative Bilanz auf. „Sie spielen in der Champions League nicht anders, haben dort aber einen guten Rhythmus gefunden“, erklärt Crab. „In der easyCredit BBL haben sie Höhen und Tiefen, aber es ist von außen schwer zu beurteilen, woran das liegt.“