BG kämpft sich in Chemnitz zum Sieg

Jorge Gutiérrez führte die Veilchen mit einem Double-Double zum Sieg in Chemnitz. Archivbild: Sabine Klar

21. November 2020 – Die BG Göttingen hat das nächste enge Spiel für sich entschieden. Bei den NINERS Chemnitz musste die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors in die Verlängerung gehen, um sich den 103:99 (92:92, 47:47)-Sieg zu sichern. Zuschauer waren aufgrund der Pandemie in der Messe Chemnitz nicht zugelassen. In der ersten Halbzeit zeigte der easyCredit Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen in der Offensive eine gute Leistung, hatte aber vor allem im zweiten Abschnitt große Probleme in der Verteidigung. 31 Zähler ließ die BG in zehn Minuten zu. Zu Beginn des letzten Viertels gingen die Göttinger zehn Punkte in Führung, gaben diese aber wieder her. In der Verlängerung gab die Erfahrung der Gäste den Ausschlag. Beste Veilchen-Werfer waren Luke Nelson und Aubrey Dawkins mit je 24 Punkten. Jorge Gutiérrez (elf Punkte, 13 Assists) und Mathis Mönninghoff (zehn Punkte, zehn Rebounds) erzielten je ein Double-Double. Für Chemnitz traf Marcus Thornton am häufigsten (25 Zähler).

Die Veilchen, bei denen Ron Jackson Jr. als siebter Ausländer aussetzte, gingen schnell in Führung, doch die sächsischen Hausherren antworteten sofort durch einen kleinen Lauf zum 2:5 (2.). Mönninghoff glich für die Göttinger von jenseits der 6,75-Meter-Linie aus und ließ ebenfalls einen Lauf folgen. Diesen schloss Nelson zum 9:5 ab (3.). Offensiv lief es bei der Moors-Truppe schon von Beginn an gut, nun wurde auch die Verteidigung besser. Sieben Punkte in Folge von Dawkins zwangen NINERS-Headcoach Rodrigo Pastore zu seiner ersten Auszeit (16:8/5.). Diese zeigte nur kurz Wirkung, denn angeführt von Dawkins baute die BG ihre Führung auf 24:14 aus (9.). Die letzten Punkte des Abschnitts erzielten die Chemnitzer zum 24:16.

Im zweiten Viertel zeigten die Gastgeber, dass sie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Der Aufsteiger kämpfte sich Stück für Stück an die Gäste aus Südniedersachsen heran und ging nach einem Dreier von Isiaha Mike 29:30 in Führung (13.). Nach der folgenden Moors-Auszeit hielten die Veilchen die Partie zunächst knapp. Allerdings vernachlässigten sie die Verteidigung wieder zu sehr. Die defensiven Lücken nutzte Chemnitz, um sich ein kleines Polster zu verschaffen (34:41/17.). Doch die BG wurde nicht nervös und kam dieses Mal angeführt von Nelson zurück. Der britische Nationalspieler steuerte neun Zähler zum 11:2-Lauf bei, den Tai Odiase zum 45:43 abschloss (19.). In die Halbzeitpause gingen die beiden Teams mit einem ausgeglichen 47:47.

Nach dem Seitenwechsel lieferten sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe. Die Göttinger verschafften sich ein wenig Luft (55:49/23.), doch die NINERS antworteten mit einem 2:11-Lauf zum 57:60 (24.). Vor allem die Dreier-Trefferquote blieb bei den Gastgebern konstant hoch. Die Veilchen holten sich die Führung zurück (63:60/25.), doch Chemnitz ließ sich nicht unterkriegen, glich aus und ging durch einen Dreier von Dominique Johnson erneut in Front (63:66/26.). Die Göttinger konnten sich in dieser Phase aber auf ihre Erfahrung und Dawkins verlassen. Der US-Forward sorgte erneut für die BG-Führung (72:68) – mit einem Vier-Punkte-Vorsprung gingen die Veilchen ins Schlussviertel (76:72).

In den letzten Abschnitt startete die Moors-Truppe mit zwei Dreiern von Nelson Weidemann zum 82:72 (32.). Die nächste Pastore-Auszeit wirkte, denn sein Team kämpfte sich durch einen erneuten Lauf zurück ins Spiel und ging in der 37. Minute wieder in Front (83:84). In den nächsten Minuten wechselte die Führung hin und her. Nachdem Nelson für die BG durch zwei Freiwürfe das 92:89 besorgte, glich George King durch einen Dreier zum 92:92 aus und rettete sein Team in die Verlängerung.

In den zusätzlichen fünf Minuten hatten die Göttinger zunächst Probleme. Nach einem Thornton-Dreier lagen die Gäste 94:97 zurück (43.). Aber die Veilchen behielten die Nerven. Gutiérrez brachte die BG durch seinen ersten Dreier 26 Sekunden vor dem Ende 99:98 in Front. Die NINERS hatten trotz Auszeit Probleme, zu Punkten zu kommen und foulten im Gegenzug Nelson, der seine beiden Freiwürfe zum 101:98 verwandelte. Die BG verhinderte einen Chemnitzer Dreier durch ein Foul. Wes Clark verwandelte seinen ersten Freiwurf und versucht durch einen absichtlich vergebenen zweiten Freiwurf seinem Team noch die Chance auf den Ausgleich zu geben, doch Mönninghoff sicherte den Rebound und besiegelte durch seine zwei Freiwürfe den Sieg.

Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Ich bin extrem froh über den Sieg, weil das ein sehr schweres Spiel war. Ich denke, dass viele Teams hier Probleme haben werden. Ich habe großen Respekt vor unserem Gegner, der vor zwei Tagen ein sehr anstrengendes Spiel hatte und heute mit viel Intensität und Herz gespielt hat. Es ist nicht leicht, hier zu gewinnen, denn Chemnitz hat viel individuelles Talent und ist ein gutes Erstliga-Team. Ich bin stolz auf meine Jungs. Wir hatten das Momentum, als wir mit zehn Punkten geführt haben, haben das aber zu leicht wieder abgegeben. Trotzdem haben wir gekämpft und uns aus dieser schwierigen Situation befreit, um zu gewinnen.“

Rodrigo Pastore (Headcoach NINERS Chemnitz): „Es war ein schönes Spiel mit Hochs und Tiefs. Göttingen hatte den besseren Start, aber wir haben uns zurückgekämpft. Wir haben mit zehn Punkten zurückgelegen, aber einige wichtige Würfe getroffen, um uns eine Chance in der Verlängerung zu sichern. Als wir das Momentum hatten, hat Jorge Gutiérrez einen Dreier getroffen. Das war der kleine Unterschied zwischen Sieg und Niederlage. Aber ich bin stolz auf die Jungs. Vor 48 Stunden haben wir ein sehr gutes Spiel gegen ein sehr gutes Team gezeigt. Wir waren heute da. Das Fehlen von Filip Stanic ist ein großes Problem für uns, aber alle geben ihr Bestes. Unser Rebounding war heute sehr gut, wir haben viele Würfe bekommen. Wir hätten ein bisschen besser unter dem Korb abschließen können. Wenn wir erst einmal konstant trainieren können – was wir die vergangenen vier Wochen nicht konnten – können wir ein paar Dinge bereinigen, insbesondere in der Verteidigung.“

NINERS Chemnitz – BG Göttingen 99:103 (47:47, 92:92)
Die Viertel im Überblick: 16:24, 31:23, 25:29, 20:16, 7:11
BG Göttingen: Weidemann (6 Punkte/2 Dreier), Nelson (24/3), Gutiérrez (11/1, 13 Assists), Vargas (3/1), Kramer, Omuvwie (2), Odiase (17), Mönninghoff (10/2, 10 Rebounds), Kamp (4), Dawkins (24/2), Robinson Jr. (2).
NINERS Chemnitz: Harris (9 Punkte/1 Dreier), Ziegenhagen (2), Matthews (4), Richter (4), Wimberg (13/1), Johnson (3/1), Mike (7/1, 7 Rebounds), Roschnafsky (n.e.), Hoppe (n.e.), Thornton (25/6, 5 Assists), Clark (15/1, 5 Assists), King (17/4).