Löwen-Verteidigung zu stark für kämpfende Veilchen

Die Veilchen um Terrell Everett (rechts mit Derek Needham) mussten sich der starken Braunschweiger Verteidigung beugen. Bild: PartnerDesign/Ingo Hoffmann

Die BG Göttingen hat im Niedersachsen-Derby kein Erfolgserlebnis verbucht. Bei den Basketball Löwen Braunschweig verlor die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers am Samstagabend 81:90 (40:50). Ohne ihren weiterhin verletzten Spielmacher Khalid El-Amin (Rückenbeschwerden) taten sich die Veilchen gegen eines der besten Defensiv-Teams der Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL) im Angriff schwer. Zudem bekamen die Gäste aus der Leinestadt Löwen-Aufbauspieler Derek Needham (mit 33 Punkten Topscorer) nicht in den Griff. Obwohl mehr als 300 Göttinger Fans unter den 3.335 Zuschauern für BG-Heimspielatmosphäre in der Volkswagen Halle sorgten und ihr Team auch bei hohem Rückstand weiter lautstark anfeuerten, mussten die Göttinger, bei den Harper Kamp mit 21 Punkten bester Werfer war, das Braunschweiger Parkett am Ende als Verlierer verlassen.

Die Veilchen starteten mit Energie in die Partie, agierten in der Offensive aber oft zu hektisch. So kam es zu Fehlwürfen und Ballverlusten. Die Braunschweiger nutzten dies aus, um 7:13 in Führung zu gehen (5.). Zwar brachte Malte Schwarz die Gäste von der Leinestadt durch einen Dreier auf 10:13 heran, doch angeführt von Needham bauten die Löwen den Vorsprung wieder aus (15:22/8.). Zum Ende des Abschnitts vergaben die Gastgeber fünf Freiwürfe in Folge. Vor dem sechsten musste Löwen-Center Kenny Frease aufgrund einer blutenden Wunde, die er beim fünften aber auch schon hatte, ausgewechselt werden, so dass Needham, der für ihn ins Spiel kam, den Freiwurf zum 15:23-Viertelendstand verwandelte.

Im zweiten Abschnitt mühten sich die Veilchen, doch Needham machte dort weiter, wo er im ersten Viertel aufgehört hatte. Im Angriff bekamen die Roijakkers-Jungs zu spüren, dass die Braunschweiger zu den besten Defensiv-Teams der Liga gehören. So wuchs der Rückstand weiter an (21:32/14.). Nach einer Roijakkers-Auszeit lief es defensiv besser bei der BG, die durch zwei Dreier auf 27:32 herankam (16.). Mathis Mönninghoff verkürzte kurz danach durch einen Freiwurf auf 35:30. Den zweiten Freiwurf vergab der deutsche Guard, doch Ian Hummer sicherte den Offensiv-Rebound, passte zu Mönninghoff, der von jenseits der 6,75-Meter-Marke zum 33:35 traf (17.). Löwen-Headcoach Raoul Korner brachte dann seinen verlängerten Arm Needham wieder, der sofort dafür sorgte, dass es bei den Braunschweigern wieder deutlich besser lief. So schafften es die Hausherren, ihren Vorsprung wieder auszubauen und mit einer Zehn-Punkte-Führung in die Halbzeitpause zu gehen (40:50).

Nach dem Seitenwechsel hielten die Göttinger dem defensiven Druck der Hausherren immer seltener Stand und leisteten sich viele Ballverluste. Die Braunschweiger bestraften dies durch Schnellangriffe, die sie erfolgreich abschlossen. Nach Keaton Grants Punkten zum 42:61 rief Roijakkers seine Spieler in einer Auszeit zusammen (23.). Zwar lief es danach ein wenig besser für die Göttinger (48:63), doch diese Phase hielt nicht lange an. Tyrone Nash stellte den 19-Punkte-Rückstand in der 28. Minute wieder her (50:69). Aber die Veilchen gaben sich noch nicht geschlagen und verkürzten vor dem Schlussviertel auf 57:71.

Im letzten Abschnitt gaben die Göttinger noch einmal alles und arbeiteten sich Stück für Stück heran. In der 35. Minute hatte die Roijakkers-Truppe die Möglichkeit, den Rückstand erstmals seit der 19. Minute wieder in den einstelligen Bereich zu bringen, vergab diese Chance aber. Im Gegenzug traf Nicolai Simon einen Dreier zum 65:78. Die Veilchen zeigten ihr Kämpferherz und kamen durch Kamp auf 69:78 und David Godbold auf 79:86 heran (39.). Doch die Zeit lief den Gästen davon, so dass es am Ende nicht mehr reichte, um das Spiel zu drehen.

Stimmen zum Spiel:

Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen):
„Es war ein verdienter Sieg für Braunschweig. Die physische Spielweise der Braunschweiger hat es für uns sehr schwierig gemacht. Wir haben immer versucht, uns zurückzukämpfen, aber auf diesem Niveau ist das dann schwer, vor allem wenn man nur vier US-Amerikaner hat und im Laufe des Spiels einen durch fünf Fouls verliert. Ich muss mich bei den Göttinger Fans bedanken. Die Stimmung, die sie hier heute verbreitet haben, war beeindruckend.“

Raoul Korner (Headcoach Basketball Löwen Braunschweig):
„Wir haben eine leidenschaftlich kämpfende Göttinger Mannschaft erwartet und wussten, dass wir dem Spiel nur unseren Stempel aufdrücken können, wenn wir mit derselben Leidenschaft spielen. Derek Needham hat uns heute natürlich getragen auch mit seinen Emotionen. Wir brauchen diese Führung, der emotionale Faktor ist sehr wichtig. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können, wenn wir unsere Freiwürfe getroffen hätten, aber das lernen wir in dieser Saison nicht mehr. Ich wünsche Göttingen, dass sie es schaffen, in der Liga zu bleiben. Die Fans haben das verdient. Was sie hier heute abgezogen haben, war beeindruckend. Aber auch was Johan Roijakkers aus dieser Mannschaft herausholt, verdient meinen Respekt.“

Basketball Löwen Basketball – BG Göttingen 90:81 (50:40)

Die Viertel im Überblick: 23:15, 27:25, 21:17, 19:24

Zuschauer: 3.335

BG Göttingen:
Kulawick (3 Punkte/1 Dreier), Everett (6, 4 Assists), Spohr (6/2), Onwuegbuzie (n.e.), Schwarz (9/1), Godbold (11/3, 9 Rebounds), Mönninghoff (6/1), Kamp (21), Hummer (17), Boakye, Boykin (2).

Basketball Löwen Braunschweig:
Gertz (n.e.), Nash (7 Punkte, 11 Rebounds), Bogdanov (n.e.), Theis, Needham (33/2 Dreier), Stevens (19), Grant (16/1), Amaize (3), Adler (4), Simon (6/2), Frease, Anderson (2).

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