Erneuter Verlängerungs-Krimi bleibt für Veilchen diesmal ohne Happy-End

Zach Ensminger und die Veilchen kämpften gegen Vechta bis zum Schluss. Bild: Christian Becker

12. Oktober 2023 - Die BG Göttingen hat den Einzug ins Viertelfinale des BBL Pokals knapp verpasst. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart verlor am Donnerstagabend nach erneut zwei Verlängerungen beim noch ungeschlagenen Tabellenführer RASTA Vechta 99:101 (94:94, 85:85, 42:39). Vor 3.051 Zuschauern im RASTA Dome zeigten beide Mannschaften ein für die Zuschauer sehr unterhaltsames Duell, in dem sich immer wieder ein Team ein bisschen absetzte, das andere aber konterte. Erneut war es Karlis Silins, der die Göttinger mit einem Dreier in die Verlängerung rettete. Wie schon gegen Crailsheim reichte eine Verlängerung nicht aus, obwohl die BG erstmals seit dem dritten Viertel wieder in Führung ging. Auch ein Vorsprung in der zweiten Verlängerung war nicht genug, weil den Südniedersachsen die Kraft ausging und Vechta das Quäntchen mehr Glück hatte. Bester Veilchen-Werfer war Silins mit 28 Punkten. Für Vechta traf der überragende Tommy Kuhse am häufigsten (37 Punkte).

Die Veilchen, bei denen weiterhin Harper Kamp (Knie) nicht mitwirken konnte, und Vechta bewegten sich zu Beginn auf Augenhöhe. Die Führung wechselte bis zum 6:5 hin und her (4.). Dann erzwangen die Göttinger Stopps und bauten ihren Vorsprung durch gute Teamoffensive auf 13:7 aus (7.). Aber die Hausherren antworteten angeführt von Kuhse mit einem 0:9-Lauf zum 13:16. Den Dreier von Wes Iwundu konterte Fedor Zugic ebenfalls von außen zum 16:16- Viertelendstand.

Im zweiten Abschnitt blieb die Partie zunächst weiterhin ausgeglichen (20:20/13.). Aber die Gastgeber hatten einen guten offensiven Rhythmus, während die BG sich kleine Fehler leistete. So erspielte sich dieses Mal Vechta einen Vorsprung (22:27/15.). Die Gäste aus Südniedersachsen fingen sich allerdings schnell wieder. Silins und Bodie Hume glichen zum 29:29 aus (16.). Die Auszeit von RASTA-Headcoach Ty Harrelson wirkte. Erneut setzte sich Vechta etwas ab (33:37/18.), doch die Göttinger waren treffsicher von der Drei-Punkte-Linie. Hume und Mo Gibson glichen zum 39:39 aus – den 42:39-Halbzeitstand stelle Hume per Dreier her.

Nach dem Seitenwechsel machte die BG damit weiter, wo sie im zweiten Viertel aufgehört hatte – Dreier treffen. Silins und Gibson sorgten dafür, dass die Göttinger ihren Vorsprung erneut ausbauten (48:43/23.). Doch dann intensivierte Vechta seine Verteidigung, sodass die Veilchen nicht mehr so leicht zum Korb durchkamen und sich ihre Punkte hart erarbeiten mussten. Auf der anderen Seite war weiterhin Kuhse nicht zu stoppen und trug seine Mannschaft. Der US-Guard erzielte ab der 27. Minute zehn Zähler in Folge zum 60:56 (29.). Aber auch gegen Silins fand Vechta kein Rezept. Der lettische Center brachte sein Team vor dem Schlussviertel auf 58:60 heran.

Im letzten Abschnitt erarbeiteten sich die Gastgeber leichte Vorteile und zwang die BG zu schweren Würfen. So baute Vechta seinen Vorsprung Stück für Stück aus (64:70/35.). Aber die Gäste gaben sich nicht auf und kämpften sich durch vier Punkte in Folge von Zach Ensminger auf 68:70 heran (36.). Einen Kuhse-Dreier konterte Gibson zum 71:73 (36.). Kleine Vorteile lagen aber nun auf Vechtas Seite. Die Harrelson-Truppe blieb in Front und traf am Ende des knappen Spiels auch ihre Freiwürfe. Beim 81:85 und noch sechs Sekunden zu spielen foulte Joel Aminu Deondre Burns. Der Göttinger Guard traf den ersten Freiwurf und vergab den zweiten absichtlich. Der Rebound prallte von einem Vechtaer Spieler ins Aus. Nach dem BG-Einwurf kam der Ball zu Silins, der den Dreier mit Ablauf der Uhr zum 85:85 traf – Verlängerung.

In der Overtime brachte Ensminger die Göttinger zum ersten Mal seit der 26. Minute per Dreier wieder in Front (88:85/41.). Aber auch Vechta gab nicht auf und kämpfte. Kuhse glich in der 45. Minute zum 94:94 aus und rettete seine Mannschaft in die zweite Verlängerung. Die startete für die Veilchen stark mit Punkten von Grant Anticevich und Hume zum 99:94 (47.). Doch auch davon ließ Vechta sich nicht beeindrucken. Bei den Göttingern ging im Anschluss nichts mehr, während Kuhse den 0:8-Lauf zum 99:101-Sieg abschloss.

Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „Für die Fans war es ein tolles Spiel, die Atmosphäre hier ist toll. Und Coaches und den Spielern macht es viel Spaß, in so einer Atmosphäre zu spielen. Vechta spielt einen richtig guten Basketball und wird gut gecoacht. Für uns ist es natürlich schade, dass wir das Spiel verloren haben. Ich wiederhole mich da: Am Ende entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Auch wir hatten Chancen, das Spiel zu gewinnen. Vechta hat in Tommy Kuhse gerade einen Spieler, der unglaublich spielt. Er macht 37 Punkte, fast alle mit seiner rechten Hand, was zeigt, dass wir da auch Fehler gemacht haben. Und gerade die individuellen Fehler in der ersten Verlängerung haben uns weh getan. Für uns war es aber auch das zweite Spiel in Folge mit einer Double-Overtime. Daher denke ich, dass meine Spieler trotz der Niederlage toll gearbeitet haben. Und jetzt müssen wir diese kleinen Fehler abstellen, damit wir solche Spiele am Ende auch gewinnen.“

Ty Harrelson (Headcoach RASTA Vechta): „Bevor wir diesen Nackenschlag, den Ausgleich in letzter Sekunde, kassiert haben, hatten wir das Spiel eigentlich schon gewonnen. Und dann habe ich den Fehler gemacht, Joel Aminu anzuweisen, dass er foulen soll. Da waren ja nur noch um die vier Sekunden zu spielen. Man kann sagen, dass es ein großartiges Spiel war. Am Anfang haben wir nicht viel getroffen, Würfe, die wir sonst reinmachen. Da muss man aber auch der Göttinger Defense Respekt zollen. Tommy Kuhse hat heute einen überragenden Job gemacht, Wes Iwundu ebenfalls. Zum Ende hin hat dann Johann Grünloh zwei sehr wichtige Freiwürfe getroffen. Es war wirklich ein tolles Spiel für die Fans, es ging hin und her, mit vielen Führungswechseln. Ich bin wirklich sehr froh, dass wir gewonnen haben. Denn in der ersten Verlängerung hätten wir das Spiel auch verlieren können. Tommy hatte dann ganz zum Schluss das Big Play, und wir sind mit dem Sieg davongekommen. Coach Foucart möchte ich noch sagen, dass er einen tollen Job mit seinem Team macht. Schließlich war das heute ihr zweites Spiel mit 50 Minuten Länge. Ich wünsche Göttingen viel Glück für die weiteren Spiele.“

RASTA Vechta – BG Göttingen 101:99 n.V. (94:94, 85:85, 39:42)
Die Viertel im Überblick: 16:16, 23:26, 21:16, 25:27, 9:9, 7:5
Zuschauer: 3.051
BG Göttingen: Burns (11 Punkte), Ensminger (11/2 Dreier), Gibson (15/3, 7 Assists), Rich, Hemschemeier, Anticevich (8/1), Hume (21/4, 11 Rebounds), Hartwich, Wüllner (n.e.), Mönninghoff, Zugic (5/1), Silins (28/3).
RASTA Vechta: van Slooten (6 Punkte), Kayil (n.e.), Diallo (2), Ferner (8/2 Dreier), Kuhse (37/5, 10 Assists), Schwieger (8, 8 Rebounds), Grünloh (6, 8 Rebounds), Williams, Aminu (5/1), Iwundu (22/3), Flanigan (2), Reaves (5/1).

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