Gute BG-Leistung reicht in Berlin nicht zum Sieg

Die Veilchen um Kapitän Harper Kamp (links mit Berlins Yanni Wetzell) haben in Berlin lange mitgehalten. Bild: Tilo Wiedensohler/camera4

9. April 2023 - Die BG Göttingen hat beim deutschen Meister eine gute Leistung gezeigt. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors musste sich am Sonntagabend bei ALBA BERLIN zwar 78:91 (46:47) geschlagen geben, hielt die Partie gegen den hohen Favoriten vor 8.799 Zuschauern in der Berliner Mercedes-Benz Arena aber bis Mitte des dritten Viertels offen. Dann musste BG-Topscorer Mark Smith (17 Punkte) in der 27. Minute aufgrund seines zweiten unsportlichen Fouls vom Parkett, sodass die Göttinger neben dem noch gesperrten Geno Crandall auf einen zweiten Leistungsträger verzichten mussten. Die dezimierten Südniedersachsen gaben nicht auf, konnten die Berliner aber nicht mehr in Bedrängnis bringen. Für Berlin trafen Jonas Mattisseck und Johannes Thiemann am häufigsten (je 14 Zähler).

Die Veilchen, bei denen neben Crandall auch Peter Hemschemeier (Rückenbeschwerden) und Max Besselink (Unterarmverletzung) fehlten, gestalteten die Anfangsphase nach nervösem Beginn offen. Harper Kamp und Till Pape hielten die Gäste im Spiel (6:9/4.). Doch dann spielten die Hauptstädter konsequenter in der Transition und schlossen ihre Schnellangriffe souverän ab. Maodo Los Zähler zum 6:13 ließen Moors seine erste Auszeit nehmen (5.). Aber auch danach fanden die Göttinger zunächst kein Mittel, um den Titelverteidiger in der Offensive zu stoppen. Mattisseck traf zwei Dreier hintereinander zum 11:22 (8.). Smith konterte ebenfalls von außen, Rob Edwards legte zum 17:22 nach (9.). Im Anschluss versuchte Smith seinen Verteidiger Mattisseck von sich fernzuhalten – seine Armbewegung werteten die Schiedsrichter als unsportliches Foul. Die Berliner nutzten dies, um den Abstand erneut zu erhöhen (17:27/9.). Aber die BG fand nun Wege in der Offensive und verkürzte durch zwei Drei-Punkte-Spiele von Smith zum Viertelende auf 23:29.

In den zweiten Abschnitt starteten die Veilchen mit einem 6:0-Lauf, den Smith zum 29:29 abschloss und ALBA-Headcoach Israel Gonzalez zu seiner ersten Auszeit zwang (12.). Die Moors-Truppe hatte im Anschluss mehrfach die Chance, in Führung zu gehen, vergab diese aber. Die Berliner erzielten ihren ersten Feldkorb in diesem Abschnitt in der 14. Minute durch Jaleen Smith zum 29:32. Der Meister hatte es Louis Olinde zu verdanken, dass er in Front blieb und seine Führung wieder etwas ausbaute (32:40/17.). Doch die BG ließ die Köpfe nicht hängen und spielte mit Selbstbewusstsein. Edwards mit fünf Punkten und Kamp mit vier Zählern in Folge brachten die Gäste auf 41:42 heran (19.). Pape ließ die mitgereisten Veilchen-Fans mit seinem Ausgleich zum 43:43 jubeln. Zwar gingen die Berliner wieder in Führung, den Schlusspunkt vor der Halbzeitpause setzte aber Mark Smith mit seinem ganz weiten Dreier zum 46:47-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel besorgte Kamp gleich die erste BG-Führung seit den Anfangsminuten (48:47/21.). Im Anschluss konterte Pape einen Dreier von Luke Sikma zum 51:50 (22.). Die Führung wechselte noch einmal hin und her, bevor die Berliner einen Zwischenspurt zum 53:61 einlegten (27.). Erneut war es Pape, der die fast dreiminütige korblose Göttinger Phase beendete (55:61/27.). Kurz darauf ereignete sich die Szene, die zum Ausschluss von Mark Smith führte. Ben Lammers und Smith sprangen beide zum Ball hoch, wobei sich die Arme der Spieler verhakten. Weil dies Lammers daran hinderte, den Schnellangriff einzuleiten, werteten die Schiedsrichter die Aktion als unsportliches Foul von Smith. Die kurze Veilchen-Schockphase nutzen die Gastgeber, um ihren Vorsprung auf 55:69 auszubauen (28.). Moors gab seinen Spielern in der anschließenden Auszeit das Selbstvertrauen zurück – sie ließen einen 6:0-Lauf folgen (61:69/30.). Ins Schlussviertel gingen die Südniedersachsen mit einem 61:71-Rückstand.

Im letzten Abschnitt blieb es zunächst beim Zehn-Punkte-Abstand (65:75/32.). Aber ohne ihren Topscorer hatten es die Gäste nun schwerer, zu Punkten zu kommen, zumal sie auch nicht mehr so hochprozentig trafen. Aber die Göttinger kämpften weiter. Einen 0:5-Lauf zum 65:80 konterten Harald Frey und Edwards zum 69:80 (36.), verpassten aber die Chance, den Rückstand wieder einstellig zu machen. Die Albatrosse agierten souverän und bauten ihren Vorsprung wieder aus, doch die Veilchen ließen nicht locker und verkürzten durch ein Drei-Punkte-Spiel von Frey auf 75:86 (39.). Den Berliner Sieg konnte die BG aber nicht mehr in Gefahr bringen.

Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Insgesamt war ALBA das klar bessere Team. In der ersten Hälfte waren wir noch gut im Spiel. Danach haben wir zwar weiterhin vielversprechende Würfe kreiert, sie allerdings seltener getroffen. Wie bereits in den vergangenen Partien hatten wir einige Probleme, haben aber zumindest einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Vor allem unsere Mentalität war heute deutlich verbessert.“

Israel Gonzalez (Headcoach ALBA BERLIN): „Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg, denn Göttingen ist ein starker Gegner. In der ersten Hälfte haben sie kaum Offensivrebounds zugelassen, in der zweiten Halbzeit konnten wir das ändern. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Dazu haben wir heute wieder mal über 40 Minuten den nötigen Einsatz gezeigt, trotz unseres kräftezehrenden Spielplans.“

ALBA BERLIN – BG Göttingen 91:78 (47:46)
Die Viertel im Überblick: 29:23, 18:23, 24:15, 20:17
Zuschauer: 8.799
BG Göttingen: Hammonds (6 Punkte, 8 Rebounds), Edwards (13/2 Dreier), Frey (14/1, 7 Assists), Boakye, Smith (17/3, 8 Rebounds), Ani (n.e.), Mönninghoff, Kamp (9/1), Pape (13/1), Bess (6), Giotis.
ALBA BERLIN: Lo (6 Punkte/1 Dreier), Procida (7/1), Smith (7/1), Delow (4), Wetzell (8), Mattisseck (14/4), Schneider (3), Olinde (10), Thiemann (14/1, 6 Rebounds), Sikma (9/1), Lammers (4), Zoosman (5/1).

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