Rückkehr nach zwölf Jahren: BG startet in München ins Playoff-Viertelfinale

Das Liga-Heimspiel gegen den FC Bayern München am 30. April gewannen die Veilchen um Geno Crandall. Bild: Christoph Stützer

12. Mai 2023 - Das Warten hat endlich ein Ende: Die BG Göttingen startet nach zwölf Jahren Pause wieder in eine easyCredit BBL-Playoff-Viertelfinalserie. Gegner ist ein Meisterschafts-Mitfavorit, der FC Bayern München. Der deutsche Pokalsieger und EuroLeague-Teilnehmer genießt als Tabellendritter das Heimrecht, sodass die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors mit zwei Auswärtsspielen in Süddeutschland in die so genannte Post-Season startet. Das erste Duell wird am Dienstag, 16. Mai, ab 20:30 Uhr im Münchener Audi Dome ausgetragen. Die zweite Partie der Best-of-five-Serie wird am Donnerstag, 18. Mai, (Himmelfahrt) um 18 Uhr ebenfalls im Audi Dome angeworfen. Beide Spiele überträgt MagentaSport live. „Auf diesen Moment haben wir 34 Spiele lang hingearbeitet. Es wird eine riesengroße Herausforderung für uns, die wir aber unbedingt wollten“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „Wir nehmen sie mit Energie und Selbstvertrauen an. Jetzt startet eine neue Saison.“ Eigentlich wollten die Göttinger mit dem Zug nach München anreisen, mussten aufgrund des angekündigten Bahn-Streiks aber umplanen und nehmen nun voraussichtlich ihren Teambus.

Dreimal standen die Veilchen in ihrer Klubgeschichte zuvor schon in den Playoffs. In der Saison 2008/09 war Brose Bamberg im Viertelfinale Gegner der Göttinger, die sich in der Serie 1:3 geschlagen geben mussten. Ein Jahr später eroberte die BG sogar das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale und lieferte sich eine spannende Serie mit den Eisbären Bremerhaven. Das entscheidende fünfte Duell entschieden die Nordseestädter denkbar knapp 78:79 für sich und machten die Halbfinal-Hoffnungen der Veilchen zunichte. In der Saison 2010/11 hieß der Gegner im Playoff-Viertelfinale FRANKFURT SKYLINERS, die den Südniedersachsen allerdings keine Chance ließen (0:3).

Die BG-Fans träumen also weiterhin davon, einmal über das Playoff-Viertelfinale hinauszukommen. Aufgrund der hohen qualitativen Unterschiede gehen die Göttinger als klarer Außenseiter in die Playoff-Serie. „Wir müssen mit dem richtigen Mindset in diese Spiele gehen. Das sagen wir zwar schon die ganze Saison, aber das trifft es am besten“, sagt BG-Forward Till Pape. „Wir dürfen keine Angst haben. Wie Coach schon sagte: Wir reisen nicht als Touristen nach München.“

Das Team um BG-Kapitän Harper Kamp hat bewiesen, dass es in der Lage ist, den FC Bayern durchaus zu ärgern. Nicht ganz zwei Wochen ist es her, dass die Veilchen ihr Heimspiel gegen die Münchener vor einer frenetischen Kulisse in der Sparkassen-Arena 83:75 gewannen. FC-Bayern-Headcoach Andrea Trinchieri bot zwar nicht seine stärkste Formation auf, doch die vier deutschen Nationalspieler Nick Weiler-Babb, Isaac Bonga, Niels Giffey und Andreas Obst sowie D.J. Seeley, Ognjen Jaramaz, Freddie Gillespie und Zylan Cheatham bilden eine mehr als wettbewerbsfähige Aufstellung. Den Göttingern kam ihre gute Dreier- und Freiwurftrefferquote (38 beziehungsweise 92 Prozent) zugute, sowie ihr Kampfgeist und die lautstarke Unterstützung des Publikums. „In diesem Spiel waren wir bereit, hatten einen Energie-Schub durch die Playoff-Qualifikation und die Fans, die uns gepusht haben“, sagt Foucart.

Die Münchener haben die easyCredit BBL-Hauptrunde mit drei Niederlagen in Folge abgeschlossen, standen allerdings auch schon als sicherer Tabellendritter fest. Vor dem Start der Playoffs gab der BG-Gegner bekannt, dass neben Augustine Rubit, der sich im TOP FOUR um den MagentaSport BBL-Pokal eine Achillessehnen-Verletzung zugezogen hatte, auch Vladimir Lucic (Handverletzung) und Othello Hunter (Rückenverletzung) in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen werden. Weiler-Babb und Gillespie hatten sich beim Spiel in Göttingen Blessuren zugezogen, werden aber nach Angaben von Trinchieri für die Playoff-Spiele zur Verfügung stehen. Zurück auf dem Parkett ist Elias Harris, der aufgrund einer Zehenverletzung lange pausieren musste. „Wir werden nicht auf das Münchener Team der vergangenen zwei, drei Spiele treffen. Sie werden sehr gut gecoacht, haben eine sehr hohe Qualität und so viel mehr Erfahrung als wir in solchen Situationen“, so Foucart.

Im ausgeglichen Münchener Kader ist Cassius Winston mit durchschnittlich 14,0 Punkten pro Spiel der beste Werfer, gefolgt von Obst (10,5). Die meisten Rebounds holt Gillespie (6,8) vor Bonga (5,5). Bei den Assists liegen Winston (3,1) und Weiler-Babb (2,4) vorn. Hinter den Telekom Baskets Bonn lässt das Trinchieri-Team die zweitwenigsten Punkte pro Spiel zu (75,3) – in den vergangenen drei Spielen waren es aber jeweils über 80 Zähler. „München hat 13 Spieler, die individuell sehr stark sind und Erfahrung auf dem höchsten Niveau haben. Winston kann ein Spiel allein entscheiden, Obst ist einer der besten Werfer in Europa, Gillespie und Cheatham sind sehr athletisch. Aber auch jeder der anderen Spieler kann jederzeit übernehmen und einen Unterschied machen“, sagt Foucart.

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