6. September 2023 - Die BG Göttingen hat auf den verletzungsbedingten Ausfall von Harper Kamp reagiert. Der easyCredit Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen holt Philipp Hartwich zurück in die Universitätsstadt. Der 2,18 Meter große deutsche Center wechselt vom Liga-Konkurrenten Würzburg Baskets nach Göttingen und erhält einen Vertrag bis Saisonende. „Ich freue mich, dass wir Phil verpflichten konnten. Aus menschlicher Sicht passt er charakterlich sehr gut in unser Team. Unsere Philosophie aus schnellem Spiel mit mobilen Spielern passt zudem zu seiner Spielweise. Seine Länge gibt uns einen weiteren interessanten Aspekt. So haben wir dann drei Große mit unterschiedlichen Profilen“, sagt BG-Headcoach Olivier Foucart über den noch 27-Jährigen. „Phil hat im vergangenen Jahr in der Rehabilitation hart gearbeitet, wird aber sicherlich noch ein bisschen Zeit brauchen, um sich wieder an das Fünf-gegen-Fünf-Spiel zu gewöhnen“, so Foucart. BG-Kapitän Kamp musste sich nach Beschwerden aufgrund seiner in den easyCredit BBL-Playoffs erlittenen Knieverletzung einem kleinen medizinischen Eingriff unterziehen und wird den Veilchen in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen.
Hartwich kennt die BG gut, denn der Center lief schon in der Saison 2021/22 im lila Dress auf. In 34 Spielen stand der Deutsche durchschnittlich rund 14 Minuten auf dem Parkett. Im Sommer 2022 wechselte der gebürtige Kölner nach Würzburg, für das er allerdings nur drei Liga-Spiele absolvierte und den Rest der Saison aufgrund einer Knieverletzung verpasste. Hartwich entschied sich für eine Rehabilitation in seiner rheinischen Heimatstadt, die er jetzt erfolgreich abschloss und wieder einsatzbereit ist. „Ich freue mich, dass ich nach meiner langen Verletzungspause mein Comeback in einem Klub geben darf, bei dem ich mich so wohlgefühlt habe, die Leute kenne, und weiß, dass ich gute Rahmenbedingungen haben werde. Es ist zudem eine tolle Herausforderung, international zu spielen. Ich freue auch, wieder mit Olivier Foucart zusammenzuarbeiten und darauf, alte Bekannte wie Harper Kamp sowie Mathis Mönninghoff wiederzutreffen“, sagt Hartwich.
Seine Basketball-Karriere startete der Rheinländer erst spät im U18-Bereich seines Heimatklubs Cologne 99ers, mit dem er 2014 den Aufstieg in die 1. Regionalliga schaffte. Nach seinem Abitur entschied sich Hartwich für ein Studium in den USA und wechselte an die University of Portland (US-Bundesstaat Oregon), wo er für die Portland Pilots auf Korbjagd ging. Von 2014 bis 2018 absolvierte er 117 Partien für sein College-Team und stach dort als Shot-Blocker hervor. In seinem Abschlussjahr kam der Center auf 2,3 Blocks pro Spiel und holte 7,9 Rebounds.
Nach seinem Uni-Abschluss wechselte der Kölner nach Spanien in die zweite Liga (LEB Gold). In der Saison 2018/19 lief er für CB Penas Huesca auf, die darauffolgende Saison für Melilla Balancesto. In 58 Spielen kam der Deutsche bei beiden Klubs auf durchschnittlich 5,7 Punkte, 5,8 Rebounds und 1,5 Blocks, bevor es ihn im Sommer 2020 zurück in sein Heimatland zum SYNTAINICS MBC zog. Bei seiner erste Profi-Station absolvierte der Center 33 Liga- und drei Pokalspiele für die Wölfe und war in der Saison 2020/21 bester Shot-Blocker der easyCredit BBL (1,7 Blocks pro Partie).
Steckbrief
Name: Philipp Hartwich
Geburtstag: 11.09.1995
Nationalität: GER
Größe: 218 cm
Gewicht: 113 kg
Position: Center
Vorherige Vereine (von neu nach alt):
Würzburg Baskets (easyCredit Basketball Bundesliga/Deutschland)
BG Göttingen (easyCredit Basketball Bundesliga/Deutschland)
SYNTAINICS MBC (easyCredit Basketball Bundesliga/Deutschland)
Melilla Baloncesto (LEB Gold/Spanien)
CB Penas Huesca (LEB Gold/Spanien)
University of Portland/Portland Pilots (NCAA/USA)
20. September 2023 - Der BG Göttingen ist die Generalprobe zur Basketball Champions League-Qualifikation gelungen. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart besiegte am Mittwochabend den belgischen Erstligisten Hubo Limburg United am Ende deutlich 89:72 (38:35). Im Göttinger Sartorius Basketball Lab lieferten sich beide Mannschaften in dem nicht-öffentlichen Test über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. Die Gastgeber erarbeiteten sich immer wieder kleine Vorteile, aber die Belgier konterten. Im letzten Abschnitt hatte Limburg am Ende dann nichts mehr entgegenzusetzen. Bester Veilchen-Werfer war Umoja Gibson mit 22 Punkten.
Die Veilchen, bei denen nur Harper Kamp (Knie) noch nicht mitwirken konnte, starteten mit viel Energie in die Partie und gingen schnell 6:1 in Front (2.). Doch die belgischen Gäste fingen sich und glichen durch einen 2:7-Lauf zum 8:8 aus (5.). Weil Limburg treffsicher von außen blieb, bewegten sich beide Teams auf Augenhöhe. Einen Dreier von Veteran Quentin Serron konterte Gibson zum 11:11 (6.). Durch ein schönes Alley-oop-Anspiel von Deondre Burns auf Philipp Hartwich holten sich die Göttinger die Führung zurück (14:13/7.). Limburg antwortete allerdings zum 16:18. Mit dem letzten Angriff brachte Gibson die Hausherren wieder 19:18 in Front.
Den zweiten Abschnitt begannen die Göttinger mit einem Dreier von Bodie Hume zum 22:18. Die Veilchen nutzten im Anschluss ihre Schnelligkeit und behaupteten die Führung (28:25/14.). Karlis Silins erhöhte den Vorsprung auf 31:27 und zwang Limburgs Headcoach Raymond Westphalen zu einer Auszeit (16.). Diese wirkte, denn die Belgier glichen zum 31:31 aus, was wiederum Foucart zu einer Auszeit bewegte (17.). Durch ein Drei-Punkte-Spiel von Fedor Zugic zog die BG kurz vor der Pause auf 38:33 davon; Limburg setzte den Schlusspunkt zum 38:35.
Gleich nach dem Seitenwechsel nahm Foucart die nächste Auszeit, weil sein Team zu nachlässig aus der Pause kam und einen 0:5-Lauf zum 38:40 kassierte. Danach fing sich die BG und ging durch einen 5:0-Lauf zum 43:40 wieder in Front (22.). Gibson erhöhte den Vorsprung durch ein Vier-Punkte-Spiel auf 47:43, aber die Gäste ließen sich nicht abschütteln. Jonas Delelieux verkürzte durch seinen Dreier auf 49:48 (25.). Die Göttinger zeigten aber immer wieder sehr gute Phasen und bauten ihre Führung auf 60:52 aus (28.). Doch auch dieses Mal hatten die Belgier eine Antwort und glichen vor dem Schlussviertel zum 60:60 aus.
Zu Beginn des letzten Abschnitts lieferten sich beide Teams einen Shoot-out von der Dreier-Linie. Zach Ensminger startete diesen mit seinem Treffer zum 63:60; Gibson legte zum 66:60 nach. Insgesamt fielen neun Dreier in Folge – die Serie beendete Delelieux zum 75:72 (35.). Im Anschluss ging für Limburg nichts mehr. Die BG-Defensive zwang die Gäste zu Ballverlusten, verteidigte die Würfe, zog davon und schloss die Partie mit einem 14:0-Lauf ab.
Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „Ich freue mich in erster Linie für meine Jungs, weil wir schwierige Wochen hinter uns haben, insbesondere mental. Wir haben im Training gut gearbeitet, aber das ist nur ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen noch viele Sachen besser machen. Aber die Intensität und die Energie haben heute fast über die ganzen 40 Minuten gestimmt. Das ist die Basis. Wir müssen jetzt weiterarbeiten und die kleinen Fehler, die wehtun, abstellen. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen.“
BG Göttingen – Hubo Limburg United 89:72 (38:35)
Die Viertel im Überblick: 19:18, 19:17, 22:25, 29:12
BG Göttingen: Burns (13 Punkte/1 Dreier, 7 Assists), Ensminger (13/3), Gibson (22/5), Rich (1), Hemschemeier (n.e.), Anticevich (5), Hume (3), Hartwich (4), Wüllner (n.e.), Mönninghoff (1), Zugic (12), Silins (15/2, 7 Rebounds).