Veilchen fehlt das Feuer

Brion Rush kam gegen Gießen auf 21 Punkte. Bild: Sabine Klar
Die BG Göttingen hat ihren Fans kein nachträgliches Weihnachtsgeschenk gemacht. Am zweiten Weihnachtsfeiertag verlor die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers gegen die GIESSEN 46ers 78:94 (45:49). Vor 3.447 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena tat sich der easyCredit Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen gegen treffsichere Hessen sehr schwer, hielt die Partie in der ersten Hälfte aber auch nach höheren Rückständen offen. In der zweiten Halbzeit schafften es die Hausherren nicht mehr, die offensivstarken 46ers zu stoppen, die immer weiter davonzogen und am Ende verdient gewannen. Bester Veilchen-Werfer war Brion Rush mit 21 Punkten. Für Gießen traf John Bryant am häufigsten (29 Zähler).
Die Partie war zunächst ausgeglichen mit leichten Vorteilen auf Seiten der Gastgeber. Rush glich durch einen Dreier zum 9:9 aus (5.). Die Gießener zogen dann etwas davon – Mahir Agva konterte einen Dreier von Michael Stockton zum 12:17 (7.). Doch die Göttinger, bei denen Dominic Lockhart mit Verdacht auf Gehirnerschütterung erst kurz vor Spielbeginn ausfiel, kämpften und arbeiteten sich Stück für Stück heran. Dennis Kramer zeigte seine beste Leistung im Veilchen-Trikot und besorgte per Dreier die Veilchen-Führung (22:21/8.). Aber die Hessen fingen sich wieder und gingen mit einem knappen Vorsprung in die Viertelpause (24:27).
Die Roijakkers-Truppe startete gut in den zweiten Abschnitt und holte sich die Führung durch Punkte von Harper Kamp und Evan Smotrycz zurück (28:27/11.). Allerdings erwies sich die Mannschaft von 46ers-Headcoach Ingo Freyer als treffsicher von jenseits der 6,75-Meter-Marke und zog wieder davon (34:46/16.). Aber wieder zeigten die Veilchen ihr Kämpferherz – den 9:0-Lauf schloss Kamp zum 43:46 ab. Die BG verabschiedete sich mit einem knappen 45:49-Rückstand in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel lief es für die Gastgeber immer schlechter. Durch einen 3:15-Lauf gerieten die Veilchen gleich zu Beginn der zweiten Hälfte 48:64 ins Hintertreffen (24.). Die BG mühte sich in Form von Brion Rush, der den Rückstand durch seinen Dreier zum 53:66 etwas minimierte. Doch vor allem gegen Bryant und Agva hatten die Göttinger kein Mittel. So vergrößerte sich der Abstand vor dem Schlussviertel auf 17 Zähler.
Im letzten Abschnitt konnten die dezimierten Veilchen dann nicht mehr genug Energie aufbringen, um die Partie noch zu drehen. Nach dem 68:91 nahm Roijakkers eine Auszeit und schickt anschließen die Akteure aufs Parkett, die zuvor noch nicht viel oder keine Spielzeit erhalten hatten. Lenny Larysz, Malik Müller und Co. ließen bis zum Spielende nur noch drei gegnerische Punkte zu, während sie selber noch zehn erzielten. Das war allerdings nur noch Ergebniskorrektur.
Stimmen zum Spiel:
Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen): „Gießen hat verdient gewonnen. Wir hatten heute nicht das Feuer, das man braucht, um ein easyCredit BBL-Spiel zu gewinnen. Wir müssen dieses Feuer schnell wiederfinden, damit wir wieder anfangen können, Basketball zu spielen.“
Ingo Freyer (Headcoach GIESSEN 46ers): „Ich freue mich über diesen Sieg. Es ist über Weihnachten nie einfach, den Rhythmus zu behalten. Da kann man so viel trainieren, wie man will. Ich bin froh, dass wir konzentriert geblieben sind. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr intensiv und konzentriert gespielt – das war der Grundstein für den Sieg. Aber jetzt folgen die Spiele so eng aufeinander, dass wir nicht viel Zeit haben, darüber nachzudenken. Wir fokussieren uns schon auf Bonn.“
BG Göttingen – GIESSEN 46ers 78:94 (45:49)
Die Viertel im Überblick: 24:27, 21:22, 17:30, 16:15
Zuschauer: 3.447 (ausverkauft)
BG Göttingen: Williams, Smotrycz (5 Punkte/1 Dreier), Kramer (9/1), Müller (5/1), Rush (21/3, 6 Assists), Stockton (18/1), Loveridge (4), Kamp (11/2), Larysz (3), Haukohl (2, 5 Rebounds), Grüttner (5 Rebounds).
GIESSEN 46ers: Kraushaar, Agva (11 Punkte/1 Dreier, 15 Rebounds), Pjanic, Okpara, Lischka (11/1), Abrams (16/3), Manigat (13/3, 7 Assists), Marin (14/4), Okao, Bryant (29/3).