Veilchen holen zweiten Sieg in Folge

Dylan Osetkowski war gegen die Hamburg Towers Topscorer der Gäste aus Göttingen. Bild: Dennis Fischer

16. November 2019 – Die BG Göttingen hat ihren zweiten Sieg in Folge geholt. Bei den Hamburg Towers gewann die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers am Samstagabend in einer wechselhaften Partie 93:87 (61:34). Die 3.400 Zuschauer in der Hamburger edel-optics.de Arena – darunter mehr als 300 Fans aus Göttingen – sahen bis kurz vor Ende des ersten Abschnitts ein ausgeglichenes Spiel. Vor allem in zweiten Viertel agierten die Gäste aus Südniedersachsen dann aber stark unter den Körben und bauten ihren Vorsprung Stück für Stück aus (61:30/19.). In der zweiten Halbzeit bewiesen die Hausherren aus der Hansestadt Moral und kämpfen sich dank eines überragenden dritten Viertels auf fünf Punkte heran (70:65/31.). Auch im letzten Abschnitt blieb die Partie spannend, doch die BG behielt die Nerven und holte sich den Sieg. Bester Veilchen-Werfer war Dylan Osetkowski mit 23 Punkten. Für Hamburg traf Yannick Franke am häufigsten (19 Zähler).

Die Veilchen, die ohne ihren erkrankten Co-Trainer Hylke van der Zweep (grippaler Infekt) angereist waren und bei denen Zane Waterman als siebter Ausländer aussetzte, gingen durch Elias Lasisi und Osetkwoski schnell 6:2 in Front (2.). Die Gäste agierten in diesem wichtigen Spiel mit mehr Selbstvertrauen, ließen die Hanseaten aber zunächst in der Partie (11:9/4.). Die BG setzte sich zwar immer wieder ein wenig ab (16:9/4.), doch die Mannschaft von Towers-Headcoach Mike Taylor kämpfte und verringerte den Rückstand auf 18:15 (7.). Aber die Veilchen spielten ihre Stärke unter dem Korb aus und schlossen den ersten Abschnitt durch einen Dreier von Dominic Lockhart mit der Viertelsirene zum 29:19 ab.

Im zweiten Abschnitt nahm die Roijakkers-Truppe richtig Fahrt auf. Zwar versuchten die Towers den Abstand nicht zu groß werden zu lassen, was ihnen aber nur bedingt gelang (34:22/13.). Kyan Anderson zwang Taylor durch seinen Dreier zum 41:23 zu einer Auszeit (15.). Aber auch danach lief es bei den Hamburgern nicht viel besser. Terry Allen sorgte mit seinem Dreier zum 47:27 dafür, dass der Veilchen-Vorsprung erstmals 20 Punkte betrug (16.). Die BG ließ auch danach nicht locker, weil den Gastgebern nur wenig gelang. Nach einem unsportlichen Foul von Justus Hollatz an Mihajlo Andric verwandelte dieser beide Freiwürfe, und Anderson nutzte den anschließenden Ballbesitz, um die Führung auf 31 Punkte hochzuschrauben (61:30/19.). In die Halbzeitpause gingen die Veilchen beim Stand von 61:34.

Nach dem Seitenwechsel schienen beide Teams wie ausgewechselt. Während nun den Göttingern kaum noch etwas gelang, spielten die Hamburger mit viel Energie. Das Taylor-Team startete mit einem 0:10-Lauf zum 61:44 in den dritten Abschnitt (23.). Nach mehr als drei Minuten erlöste Lockhart die BG-Fans mit einem Dunk zum 63:44. Aber die Hausherren tankten nun immer mehr Selbstvertrauen und spielten mit dem Mut einer Mannschaft, die nach 30 Punkten Rückstand nichts mehr zu verlieren hat. Lasisi hielt die Elbestädter durch seinen Dreier zunächst wieder etwas auf Abstand (68:50/27.), aber den Veilchen gelangen bis zum Viertelende nur noch zwei weitere Punkte, während sich die Towers auf 70:63 heranarbeiteten.

Gleich zum Start des letzten Abschnitt verkürzte Hollatz auf 70:65, aber Osetkowski und Anderson verschafften den Gästen wieder etwas Luft (73:65/33.). Die Göttinger schienen sich nun gefangen zu haben und bauten ihre Führung wieder zweistellig aus (81:69/35.). Die Veilchen wehrten sich mit aller Kraft gegen den immer wieder schrumpfenden Vorsprung und lagen in der 39. Minute 89:80 in Front. Aber die Hamburger gaben die Partie noch lange nicht verloren. Weil die BG nun an der Freiwurflinie zitterte, brachte Towers-Neuzugang Jorge Gutiérrez die Hausherren zehn Sekunden vor dem Ende auf 89:87 heran. Anderson traf im Gegenzug nur einen Freiwurf zum 90:87, doch Gutiérrez trat im folgenden Angriff mit dem Fuß auf die Auslinie, sodass die Göttinger wieder in Ballbesitz kamen. In den verbleibenden acht Sekunden verzichteten die Towers auf ein Foul, sodass Bennet Hundt mit der Schlusssirene den Dreier zum 93:87-Endstand traf.

Stimmen zum Spiel
Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen): „Wenn man sich die erste Halbzeit anschaut, haben wir verdient gewonnen. Wenn man die zweite Halbzeit sieht, dann hätte Hamburg den Sieg verdient. Am Ende haben wir einige Big Plays gemacht, aber wir hätten Hamburg nie ins Spiel zurückkommen lassen dürfen. Beide Teams hätten den Sieg verdient gehabt. Die Unterstützung unserer Fans war heute etwas ganz Besonderes. Das zeigt, wie fantastisch Basketball in Göttingen ist.“

Mike Taylor (Headcoach Hamburg Towers): „Göttingen hat in den vergangenen Spielen sehr gute Leistungen gezeigt durch die gute Arbeit von Johan Roijakkers. Unser Plan war es, das erste Viertel zu gewinnen. Aber wir waren nicht bereit und in der Verteidigung immer zu spät. Im dritten Viertel hat man gesehen, was möglich ist. Die Frage ist, warum wir das im ersten Viertel nicht hinbekommen. Das dritte Viertel war perfekt, aber so einen Rückstand zuzulassen, ist inakzeptabel.“

Hamburg Towers – BG Göttingen 87:93 (34:61)
Die Viertel im Überblick: 19:29, 15:23, 29:9, 24:23
Zuschauer: 3.400 (ausverkauft)
BG Göttingen: Lockhart (7 Punkte/1 Dreier), Anderson (17/3 Dreier, 6 Assists), Lasisi (10/2), Kramer (4), Omuvwie, Carter (3), Andric (6), Mönninghoff, Osetkowski (23), Allen (18/3, 7 Rebounds), Hundt (5/1).
Hamburg Towers: Franke (19 Punkte/2 Dreier, 8 Rebounds), Ibeh (10), Beech (11/2), Gutiérrez (16/2, 8 Assists), Schaffartzik (7/1), Kindzeka, Freese (n.e.), Hollatz (10), Ogunsipe (2), Powell (12), Yebo.