Veilchen müssen meisterlicher Überlegenheit Tribut zollen

Der deutsche Meister war für Dominik Spohr (links mit Daniel Theis) und die Veilchen eine Nummer zu groß. Bild: Daniel Löb

Die BG Göttingen hat sich mit einer Niederlage in ihre dreiwöchige Spielpause verabschiedet. Bei den Brose Baskets aus Bamberg war die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers am Sonntagabend wie erwartet chancenlos und verlor 92:113 (37:66). Vor 6.800 Zuschauern in der ausverkauften Bamberger brose ARENA zeigten die Veilchen in den ersten sieben Minuten eine gute Leistung, mussten dann aber die deutliche Überlegenheit des deutschen Meisters anerkennen. In der zweiten Hälfte verwalteten die Gastgeber ihren hohen Vorsprung, so dass die Südniedersachsen den dritten und vierten Abschnitt sogar für sich entschieden, an der hohen Niederlage aber nichts mehr ändern konnten. Beste BG-Akteure waren Harper Kamp (26 Punkte, neun Rebounds) und Khalid El-Amin (20 Punkte, neun Assists). Für Bamberg traf Lucca Staiger am häufigsten (22 Zähler).

Die Veilchen, die weiterhin auf Malte Schwarz (Oberschenkelverletzung) und dieses Mal auch auf Terrell Everett (Trainerentscheidung) verzichten mussten, starteten gut und treffsicher in die Partie. Mathis Mönninghoff brachte die Gäste aus Göttingen durch einen Dreier 8:5 in Führung (3.). Zwar glich Nicolo Melli für Bamberg zum 10:10 aus, doch die Dreier fielen bei den Veilchen, die in der Offensive gut zusammenspielten, weiterhin: Ruben Boykin und Dominik Spohr bauten den Vorsprung von jenseits der 6,75-Meter-Marke auf 16:12 aus (7.). Als Baskets-Headcoach Andrea Trinchieri Nationalspieler Daniel Theis einwechselte, lief es beim Meister deutlich besser. Der Forward erzielte die erste Führung der Hausherren zum 20:21 (9.). Die Franken agierten nun souveräner und gingen mit einem 20:25-Vorsprung in die Viertelpause.

Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts brachte El-Amin die Gäste aus Südniedersachsen durch einen Dreier auf 23:25 heran. Aber der Euroleague-Teilnehmer aus Bamberg war nun endgültig im Spiel und ließ die Verteidigung der Roijakkers-Truppe nicht gut aussehen. Theis schloss einen 0:15-Lauf zum 23:40 ab (14.). Kleiner Lichtblick auf Veilchen-Seite: Kapitän David Godbold schien sein Wurftief überwunden zu haben und traf zwei Dreier hintereinander zum 29:43. Die sehr gute Dreiertrefferquote der Göttinger von 47 Prozent zur Halbzeit wurde vom besten Dreier-Team der Liga – die Bamberger – noch deutlich übertroffen: Elf von 19 Versuchen fanden ihr Ziel (58 Prozent), so dass der deutsche Titelverteidiger immer ein Antwort hatte und bis zur Halbzeitpause auf 37:66 davonzog.

Auch nach dem Seitenwechsel spielte die Trinchieri-Mannschaft ihre Überlegenheit weiter aus. Elias Harris erhöhte den BG-Rückstand in der 24. Minute auf 32 Punkte (45:77). Danach schalten die Gastgeber einen Gang zurück und versuchten den Vorsprung zu verwalten. Weil die Veilchen sich aber noch nicht aufgaben, schrumpfte die Führung. Kamp verkürzte durch einen Dreier auf 59:81 (27.) und zwang den italienischen Baskets-Headcoach zu einer Auszeit. Diese zeigte Wirkung. Sein Team beendete den Abschnitt mit einem 4:8-Lauf, doch die Veilchen entschieden dieses Viertel 26:23 für sich.

Im Schlussabschnitt versuchten die Göttinger den Abstand weiter zu verringern, was ihnen auch gelang. Boykin verwandelte in der 34. Minute zwei Freiwürfe zum 74:95. Zwar legten die Franken dann einen kleine Zwischenspurt zum 76:103 ein, aber die Südniedersachsen hielten dagegen. El-Amin verkürzte durch einen Dreier auf 83:103, kurz darauf war der Rückstand durch Spohrs Dreier und zwei Kamp-Freiwürfe sogar auf 19 Punkte gefallen (88:107). Weil die ohnehin schon personell geschwächten Veilchen dann aber auch noch auf Godbold und Mathis Mönninghoff verzichten mussten (beide je fünf Fouls), war die Aufholjagd damit beendet, und der Meister gewann am Ende doch souverän.

Stimmen zum Spiel:

Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen):
„Bamberg war heute die deutlich bessere Mannschaft. Mit meinem Team muss sehr zufrieden sein. Wir haben bis zum Ende gekämpft und die zweite Halbzeit sogar gewonnen. Diese Saison war das auch schon anders, und wir sind am Ende mit 40 Punkten Differenz untergegangen. Das haben wir heute anders gemacht, und es war für unsere Mannschaft ein Schritt nach vorne. Wir haben in der Allstar-Day-Pause intern ein paar Dinge geändert. Terrell hat sich nicht an diese Dinge gehalten, weshalb er heute nicht gespielt hat. Wenn er sein Verhalten ändert, spielt er auch wieder.“

Andrea Trinchieri (Headcoach Brose Baskets):
„Es war nicht einfach, uns für diese Partie vorzubereiten, weil wir erst gestern Abend um halb sechs zurück nach Bamberg gekommen sind. In der ersten Hälfte waren wir sehr gut, in der zweiten Halbzeit hatten wir Probleme in der Verteidigung und haben uns viele Körbe eingefangen. Unterm Strich mussten wir heute gut genug spielen, um zu gewinnen. Das ist uns gelungen, und wir haben nie die Kontrolle über die Partie verloren. Ich bin glücklich über die Leistung von Elias Harris und Lucca Staiger – beide haben uns heute sehr geholfen. Wir brauchten Spieler, die frische Energie und frische Beine hatten, um uns einen Schub zu geben. Wir nehmen diesen Sieg heute gerne mit.“

Brose Baskets – BG Göttingen 113:92 (66:37)

Die Viertel im Überblick: 25:20, 41:17, 23:26, 24:29

Zuschauer: 6.800 (ausverkauft)

BG Göttingen:
Kulawick (8 Punkte/2 Dreier), Everett (n.e.), Spohr (11/3), Onwuegbuzie (2), Godbold (11/3), Mönninghoff (9/1), Kamp (26/1, 9 Rebounds), Boakye, Boykin (5/1), El-Amin (20/2, 9 Assists).

Brose Baskets:
Melli (3 Punkte/1 Dreier), Zisis (12), Staiger (22/6), Theis (18/4, 11 Rebounds), Wanamaker (4), Strelnieks (6/1), Obst (n.e.), Harris (17), Miller (16/3, 7 Assists), Heckmann (11), Idbihi (3), Radosevic (1).

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