23. Oktober 2025 – Zu einem Verfolgerduell tritt die BG Göttingen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA am kommenden Wochenende an. Die Mannschaft von BG-Headcoach Fabian Strauß gastiert am Samstag, 25. Oktober, ab 19:30 Uhr bei den Artland Dragons (Artland Arena, live bei Sporteurope.tv). Sowohl die Göttinger Veilchen als auch die Quakenbrücker Drachen haben drei Siege sowie eine Niederlage auf dem Konto und sind dem ungeschlagenen Spitzenduo Phoenix Hagen und HAKRO Merlins Crailsheim (je vier Siege) auf den Fersen. „Quakenbrück hat Qualität und spielt gut zusammen. Zudem haben sie Selbstvertrauen und sind insbesondere zu Hause eine Herausforderung. Es wird dort nicht leicht für uns“, sagt BG-Assistenztrainer Patrick Carney.
Bei den Dragons wurde im Sommer alles umgekrempelt. Die Niedersachsen blieben als Tabellensiebzehnter nur aufgrund des freiwilligen Rückzugs der Dresden Titans in der ProA und stellten sich im Anschluss neu auf. Der ehemalige Erstligist und BBL Pokalsieger von 2008 erweiterte die Kooperation mit Erstligist RASTA Vechta, die im Nachwuchsbereich schon länger existierte, auf den Profibereich. Die beiden Kleinstädte mit rund 15.000 (Quakenbrück) beziehungsweise rund 34.000 (Vechta) Einwohnern liegen nur rund 30 Kilometer voneinander entfernt. Aus Vechta kam Headcoach Hendrik Gruhn ins Artland, der in der vergangenen Saison bei Vechtas ProA-Team an der Seitenlinie stand, mit dem jungen Kader den Ligaverbleib aber nicht schaffte.
In Quakenbrück geblieben sind nur der deutsche Center Robert Oehle sowie Publikumsliebling Connor „Buzz“ Anthony. Aus Vechta brachte Gruhn die Talente Linus Ruf, Linus Trettin und Fynn Lasting mit, die in dieser Saison ebenfalls zum Vechtaer Erstliga-Kader gehören. Mit einer Doppellizenz ausgestattet ist zudem der 21-jährige Neuzugang Elijah Ndi.
„Anthony treibt das Team in der Transition an. Wir müssen uns genau überlegen, was wir ihm wegnehmen wollen und womit wir leben können“, sagt Carney. Leistungsträger im Dragons-Kader sind neben US-Guard Anthony (12,3 Punkte/5,5 Assists pro Spiel) die beiden neuen US-Forwards Amir Hinton (15,8 Punkte/4,8 Rebounds) und Ben Burnham (18,0 Punkte/9,0 Rebounds). „Hinton ist ein sehr explosiver Eins-gegen-eins-Spieler. Aber die größte Herausforderung für uns wird Burnham mit seiner Physis und seiner Aktivität sein. Er kann ein Problem für uns werden, wenn wir nicht dagegenhalten. Ihm müssen wir das Leben so schwer wie möglich machen“, so Carney.
Wie gefährlich Burnham ist, bekam der BBC Bayreuth am vergangenen Wochenende zu spüren. Der 23-Jährige, der im Sommer direkt vom College nach Deutschland kam, führte die Quakenbrücker mit 31 Punkten und elf Rebounds zum 96:93-Erfolg nach Verlängerung und wurde von der Liga als Spieler der Woche ausgezeichnet. Trotz deutlicher Rebound-Unterlegenheit (43:50) und schlechter Dreier-Trefferquote (25 Prozent) sicherte sich die Gruhn-Truppe den Sieg. Denn die Dagons gehören zu den besten ProA-Teams, wenn es um die Ballverluste geht: Die Niedersachsen leisten sich pro Spiel nur 11,3 Turnover – in Bayreuth waren es bei fünf Minuten mehr Spielzeit nur zwölf. Zudem sind die Artländer sicher an der Freiwurflinie (durchschnittlich 79 Prozent Trefferquote). Keinen Fehlwurf von der Foullinie leisteten sich in Bayreuth Burnham, Hinton und Anthony.
Für die Göttinger geht es darum, weitere Fortschritte zu machen. „Wir müssen von Beginn an unser Spiel spielen und die Geschwindigkeit diktieren. Gegen Kirchheim haben wir vieles richtig gemacht, aber nicht immer mit der richtigen Intensität. In der Verteidigung schwankt unsere Leistung noch zu sehr“, so Carney.