11. Mai 2025 – Die BG Göttingen hat sich mit einem Sieg aus der easyCredit BBL verabschiedet. Die Mannschaft von BG-Headcoach Kenneth Desloovere gewann am Sonntagabend gegen die Rostock Seawolves ein spannendes Duell 88:85 (53:45). Die Partie wurde präsentiert von Sartorius, langjähriger Partner und Fan des Basketballs in Göttingen. Vor 2.407 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena zeigten beide Mannschaften in der ersten Hälfte eine offensive-starke Leistung mit leichten Vorteilen auf Seiten der Göttinger. Im dritten Viertel war der Korb für die Teams vernagelt; die Rostocker kämpften sich aber heran. In einer engen Schlussphase ließen die Gäste dann wichtige Punkte liegen, und die Göttinger behielten die Nerven. Bester BG-Werfer war Collin Welp mit 25 Punkten. Für Rostock traf Bryce Hamilton am häufigsten (27 Zähler). Das komplette Spiel und die Highlights gibt es hier auf Abruf bei Dyn. Fans haben am morgigen Montag, 12. Mai, ab 18 Uhr die Möglichkeit sich beim traditionellen Saisonabschluss im Monro’s Park vom Team zu verabschieden, Autogramme zu holen und Trikots zu ersteigern.
Beide Teams starteten treffsicher in die Partie. Mathis Mönninghoff brachte die Veilchen per Dreier 3:2 in Front, Rostock antwortete von außen zum 3:5 (2.). Die Kontrahenten nahmen auch im Anschluss viele Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie: Kostja Mushidi, Sid-Marlon Theis, Mönninghoff und erneut Mushdid sorgten für das 16:12 (5.). Die Hausherren hatten nun das Momentum auf ihrer Seite und bauten ihren Vorsprung durch Welp auf 24:16 aus (7.). Nach einer Auszeit von Seawolves-Headcoach Przemyslaw Frasunkiewicz fing sich sein Team etwas. Doch Tra Holder führte die BG in der Offensive und erzielte sechs Zähler in Folge zum 30:21 (9.). Zum Viertelende verkürzten die Gäste noch auf 30:26.
Im zweiten Abschnitt kamen die Rostocker immer besser ins Spiel. JeQuan Lewis brachte die Ostseestädter auf 33:32 heran, sodass nun Desloovere eine Auszeit nahm (13.). Hamilton brachte Rostock im Anschluss in Front, doch Marcus Shaver konterte zum 35:34 (13.). Beide Teams bewegten sich nun auf Augenhöhe, die Partie blieb eng (38:38/15.). Aber die Göttinger zeigten weiterhin viel Einsatz und erarbeiteten sich wieder Vorteile. Den 10:2-Lauf schloss Holder zum 48:40 ab (18.). Kurz darauf traf der US-Guard zur bis dahin höchsten BG-Führung (52:41/19.). Wie schon im ersten Abschnitt gehörten die letzten Minuten des Abschnitts aber den Gästen, die sich vor der Pause auf 53:45 heranarbeiteten.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber gut aus der Kabine, vergaben aber ein paar Chancen, ihren Vorsprung noch weiter auszubauen. Auch die Seawolves ließen viele Möglichkeiten liegen, sodass sich am Abstand zunächst nichts änderte (55:47/22.). Die Veilchen fanden über ihren Kampfgeist zurück in ihren Offensiv-Rhythmus und erhöhten durch vier Punkte in Folge von Janis Jünemann auf 59:47 (23.). Im Anschluss leisteten sich Göttinger einige leichte Ballverluste, die die Rostocker zunächst aber nicht ausnutzten (61:52/25.). Mehr als drei Minuten blieben beide Mannschaften ohne Korberfolg – Hamilton beendete diese Phase mit Punkten zum 61:54 (28.). Die BG fand im Angriff nun keine Lösungen mehr und blieb bis zum Viertelende ohne Korberfolg. Im Gegenzug kämpften sich die Gäste zurück ins Spiel und kamen auf 61:59 heran.
Im Schlussabschnitt fingen sich die Hausherren wieder etwas, erarbeiteten sich ihre Punkte und bauten den Vorsprung wieder aus (71:63/34.). Nach einer Fransunkiewicz-Auszeit lief es wieder besser für die Rostocker, doch Welp verschaffte den Göttingern durch zwei Dreier – den 99. und 100. seiner easyCredit BBL-Karriere - wieder Luft (77:68/35.). Aber die Seawolves gaben sich noch nicht geschlagen und verkürzten auf 77:73 (36.). Deslooveres Auszeit wirkte – Chuba Ohams und Welp rissen die Zuschauer mit ihren Punkten zum 82:73 von den Sitzen (37.). Doch das Duell entwickelte sich zum Krimi, weil die Rostocker jetzt wichtige Dreier trafen und auf 83:82 verkürzten (39.). Welp erhöhte erneut von außen auf 86:82 – Rostock konterte zum 86:85 und verteidigte den folgenden BG-Angriff gut. Bei noch 39 Sekunden auf der Uhr stoppten auch die Göttinger die Seawolves, verpassten es aber, den Rebound zu sichern und foulten Robin Amaize bei sechs verbleibenden Sekunden. Dem von seinem Handbruch genesenen Guard spielten die Nerven aber einen Streich; er vergab beide Freiwürfe und dieses Mal sicherten die Veilchen sich den Ball. Rostock foulte Welp, der nervenstark beide Freiwürfe zum 88:85 traf. Lewis schaffte es noch einen Wurf loszuwerden, der allerdings nur den Ring traf und die BG zum Sieger machte.
Kenneth Desloovere (Headcoach BG Göttingen): „Rostock hat eine sehr gute Saison gespielt, mit den ganzen Verletzungsproblemen. Ich gratuliere ihnen, dass sie in die Playins gekommen sind. Ich bin sehr stolz auf unsere Gruppe und wie sie mit den Emotionen in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten umgegangen ist. Charakter zeigt sich nicht in leichten Zeiten, sondern in schweren Zeiten. Wie sie heute aus der Kabine gekommen sind, verdient viel Respekt. Es war nicht immer schön, aber das haben wir auch nicht erwartet. Sie hatten die richtige Einstellung, Energie und haben gegen ein sehr gutes Team gekämpft. Ich bin froh, dass wir den Fans im letzten Erstliga-Spiel noch einen Sieg schenken konnten.“
Przemyslaw Frasunkiewicz (Headcoach Rostock Seawolves): „Es ist eine großartige Leistung vom Coach Kenneth Desloovere, das Team unter diesen Umständen zu motivieren hart zu spielen. Sie haben ein sehr gutes Spiel gespielt. Wir waren etwas nervös und haben dieselben Fehler immer wieder gemacht. Aber ich bin sehr stolz auf meine Spieler, weil diese Saison sehr schwer für uns war. Wir haben wichtige Spieler verloren und mussten Veränderungen auf wichtigen Positionen vornehmen. Aber wir haben es geschafft, das abzuschütteln und wettbewerbsfähig zu bleiben. Obwohl wir heute verloren haben, gehe ich davon aus, dass wir als Zehnter die Playins erreicht haben. Das war von Saisonbeginn unser Ziel. Die gesamte Rostocker Organisation und das Team waren die ganze Saison großartig.“
BG Göttingen – Rostock Seawolves 88:85 (53:45)
Die Viertel im Überblick: 30:26, 23:19, 8:14, 27:26
Zuschauer: 2.407
BG Göttingen: Boeheim, Hammond, Holder (21 Punkte/2 Dreier), Schultz (n.e.), Bode (n.e.), Ohams (7, 8 Rebounds), Nguyen (n.e.), Mönninghoff (6/2), Jünemann (8), Shaver Jr. (2), Mushidi (19/4, 7 Assists), Welp (25/5).
Rostock Seawolves: Lewis (14 Punkte/2 Dreier, 5 Assists), Baggette (1), Aidenojie (n.e.), Hartwich (5), Osborne (12/2, 16 Rebounds), Drews (4), Hamilton (27/2), Hamann (n.e.), Amaize (9/1), Theis (3/1), Bradshaw (10/1).