BG besiegt Bamberger Ex-Veilchen

Harper Kamp (rechts mit Bambergs Devon Hall) und die Veilchen haben einen wichtigen Sieg gegen das Team ihres Ex-Trainer Johan Roijakkers geholt. Bild: Swen Pförtner

29. Januar 2021 – Der BG Göttingen ist ein wichtiger Sieg im Kampf um den Verbleib in der easyCredit Basketball Bundesliga gelungen. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors gewann am Freitagabend gegen Brose Bamberg 87:80 (36:43). Zuschauer waren in der Sparkassen-Arena aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin nicht zugelassen. Nach einem guten Start der Göttinger kam Moors‘ Ex-Team und neuer Klub von Ex-BG-Trainer Johan Roijakkers Mitte des ersten Abschnitts immer besser ins Spiel und übernahmen die Führung. Die Gastgeber bleiben zunächst an den Franken dran, leisteten sich insgesamt aber zu viele Ballverluste und mussten den Gegner zur Pause etwas davonziehen lassen. Im dritten Abschnitt steigerte sich die BG und kämpfte sich zurück ins Spiel. Zu Beginn des Schlussviertels übernahmen die Göttinger die Führung und gaben diese auch dank ihrer überragenden Dreier-Quote (54 Prozent) nicht mehr her. Bester Veilchen-Werfer war Deishuan Booker mit 20 Punkten. Für Bamberg trafen Devon Hall und David Kravish am häufigsten (je 16 Zähler).

Die Veilchen starteten mit zwei Dreiern von Aubrey Dawkins in die Partie. Die fränkischen Gäste, bei denen vier Ex-Göttinger auf dem Parkett standen und vier ehemalige BGer zum Trainer- und Betreuerstab gehören, brauchten aber nicht lange, um im Spiel anzukommen und kamen schnell auf 6:4 heran (3.). Den nächsten BG-Dreier von Luke Nelson konterte der Ex-Göttinger Dominic Lockhart zum 9:7, aber die Hausherren blieben wachsam und bauten ihren Vorsprung durch ein Vier-Punkte-Spiel (erfolgreicher Dreier plus Freiwurf) von Booker und Punkten von Tai Odiase auf 15:7 aus (5.). Doch das Roijakkers-Team blieb ruhig und verringerte den Rückstand Stück für Stück. Einen 0:9-Lauf schloss Shevon Thompson durch ein Drei-Punkte-Spiel zum 15:16 ab (7.). Nelson Weidemann holte die Göttinger Führung per Dreier zurück, doch Christian Sengfelder antwortete ebenfalls von außen zum 18:19 (8.). Die Franken schafften es dann durch gute Verteidigung auf 18:23 davonzuziehen (9.). Aber auch die Veilchen ließen sich davon nicht beeindrucken und verkürzten zum Viertelende auf 21:23.

Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts glichen die südniedersächsischen Gastgeber zweimal durch Akeem Vargas aus (25:25/12). Die Bamberger gingen immer wieder in Führung, weil die Moors-Truppe Fehler in der Verteidigung machte, sodass der belgische BG-Trainer sein Team in einer Auszeit zusammenrief. Unter den Körben lieferten sich Odiase und Kravish ein Duell auf Augenhöhe und punkteten jeweils abwechselnd zum 32:34 (15.). Nachdem Dawkins einen Bamberger Ballverlust zum erneuten Ausgleich nutzte, nahm Roijakkers seine erste Auszeit (34:34/16.). Kleinigkeiten gaben den Ausschlag, dass die Franken sich vor der Halbzeitpause einen Vorteil erarbeiteten und die BG mit einem 36:43-Rückstand in die Kabine ging.

Nach dem Seitenwechsel kämpften die Veilchen und agierten stark in der Offensive. Drei Dreier in Folge von Nelson, Booker und Dawkins brachten die Gastgeber auf 45:47 heran (22.). Nelson besorgte kurz darauf den Ausgleich, aber Bamberg konterte durch einen 0:5-Lauf zum 47:52 (24.). Doch die Moors-Truppe blieb treffsicher von außen und verkürzte den Rückstand immer wieder, vergab aber Chancen zum erneuten Ausgleich (57:59/27.). Zum Ende des Abschnitts stoppten die Veilchen den Gegner durch Fouls, sodass die Roijakkers-Jungs durch Freiwürfe ihren Vorsprung wieder ausbauten (57:63/28.). Aber die BG passte in diesem Viertel sehr gut auf den Ball auf und leistete sich keinen einzigen Turnover. Durch einen 6:2-Lauf verkürzten die Göttinger vor dem Schlussabschnitt auf 63:65.

Ins letzte Viertel startete die BG mit vier Odiase-Punkten in Folge zur 67:65-Führung und zwangen Roijakkers zu einer schnellen Auszeit. Doch danach lief es für die Gäste nicht besser. Mathis Mönninghoff ließ einen Dreier zum 70:65 folgen – Roijakkers nahm gleich die nächste Auszeit (33.). Zwar erzielte Chase Fieler die ersten Bamberger Zähler dieses Abschnitts von jenseits der 6,75-Meter-Marke, aber Booker konterte zum 73:68 (34.). Sengfelder brachte die Franken heran, sodass Moors sein Team nochmal in einer Auszeit auf Kurs brachte. Booker erhöhte den Vorsprung wieder auf 78:72, antwortete auch auf Halls Punkte und zwang Roijakkers zu seiner dritten Auszeit in diesem Abschnitt (80:74/38.). In den Schlussminuten blieb die Partie spannend, aber die Veilchen behielten die Nerven an der Freiwurflinie. Sieben von acht Freiwürfen versenken Mönninghoff und Co. in den letzten 90 Sekunden und sicherten sich so den verdienten Erfolg.

Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Vielleicht haben wir heute unser bestes Spiel der Saison gespielt, mit einer sehr konstanten Leistung über 40 Minuten und einer sehr starken zweiten Halbzeit. Die Ballverluste haben uns in der ersten Halbzeit sehr weh getan, in der zweiten Halbzeit hatten wir nur vier. In der zweiten Halbzeit haben wir elf Assists gegeben und wirklich als Team gespielt. Das ist ein Sieg, den wir brauchten, um weiter an unsere Chancen zu glauben.“

Johan Roijakkers (Headcoach Brose Bamberg): „Das war ein verdienter Sieg für Göttingen. Wir haben nur im zweiten Viertel so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. In den anderen Vierteln war Göttingen einfach besser und hat mit mehr Energie gespielt. Das war enttäuschend. Es ist nicht das erste Mal, dass wir so auftreten. Wir kriegen es nicht hin, dass die Spieler verstehen, was es bedeutet, in der easyCredit BBL zu spielen. Das bedeutet zu kämpfen, Physis – es kommt auf jeden Ballbesitz an. Einige denken immer noch, dass das die Champions League ist und man ein bisschen spielen und gewinnen kann. So funktioniert das nicht. Wir werden hart daran arbeiten, um das so schnell wie möglich umzudrehen.“

BG Göttingen – Brose Bamberg 87:80 (36:43)
Die Viertel im Überblick: 21:23, 15:20, 27:22, 24:15
BG Göttingen: Booker (20 Punkte/5 Dreier, 6 Assists), Weidemann (5/1), Nelson (12/2), Vargas (4), Onwuegbuzie (n.e.), Kramer, Omuvwie (n.e.), Lomazs (2), Mönninghoff (12/3), Kamp (6 Rebounds), Odiase (15, 6 Rebounds), Dawkins (17/3, 6 Rebounds).
Brose Bamberg: Lockhart (9 Punkte/3 Dreier), Ruoff (2), Plescher (n.e.), Fieler (11/1), Hall (16/1, 10 Rebounds), Ogbe, Thompson (9), Vitali (4), Hundt (3, 7 Assists), Sengfelder (10/2), Kravish (16), Grüttner Bacoul (n.e.).