Derbysieger: Veilchen gewinnen Krimi gegen Braunschweig

Luke Nelson traf 8,5 Sekunden vor Schluss einen wichtigen Dreier zur Führung. Bild: Swen Pförtner

14. November 2020 – Die BG Göttingen hat ihren Heimspiel-Auftakt in der easyCredit Basketball Bundesliga-Saison 2020/21 gewonnen. Am Samstagabend besiegte die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors die Basketball Löwen Braunschweig 79:76 (40:45). Zuschauer waren in der Sparkassen-Arena aufgrund der Corona-Pandemie nicht zugelassen. Der easyCredit Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen tat sich in der ersten Halbzeit gegen die offensiv-starken Löwen schwer. Vor allem bei den Rebounds waren die Veilchen deutlich unterlegen. In der zweiten Hälfte zogen die Gäste sogar auf 47:57 davon, aber die BG gab nicht auf und kämpfte sich zurück. In einer spannenden Schlussphase, in der die Führung mehrfach wechselte, behielten die Göttinger die Nerven und machten die entscheidenden Punkte. Bester Veilchen-Werfer war Luke Nelson mit 21 Punkten. Für Braunschweig traf Bryon Allen am häufigsten (22 Zähler).

Die Göttinger, bei denen Ron Jackson Jr. als siebter Ausländer aussetzte, und die Gäste aus Braunschweig agierten zunächst auf Augenhöhe. Jorge Gutiérrez brachte die Veilchen 4:2 in Front, doch die Löwen antworten zum 4:6 (3.). Luke Nelson holte die BG-Führung von der Dreier-Linie zurück (9:8), aber die Braunschweiger erarbeiteten sich nun leichte Vorteile. Allen schloss einen 2:8-Lauf zum 11:16 ab (7.). Die Hausherren kamen zurück, glichen zunächst aus und gingen im Anschluss durch zwei Freiwürfe von Galen Robinson Jr. 21:19 in Front (10.). Der US-Guard baute den Vorsprung zum Viertelende durch einen weiteren Freiwurf auf 22:19 aus.

In den zweiten Abschnitt starteten die Veilchen mit einem krachenden Dunk von Marvin Omuvwie zum 24:19. Doch das Highlight schien das Team von Löwen-Headcoach Pete Strobl wachgerüttelt zu haben. Die Gäste ließen einen 0:11-Lauf folgen, den Tai Odiase mit seinem beiden Punkten zum 26:30 stoppte (14.). Die Veilchen mussten sich ihre Punkte jetzt hart erkämpfen, leisten sich aber zu viele Fehler. So bauten die Gäste ihren Vorsprung auf 28:36 aus (17.). Jedes Mal, wenn der Moors-Truppe ein Stopp in der Verteidigung gelangt, verpasste sie es im Angriff zu punkten und den Rückstand zu verringern. Nach einem unsportlichen Foul von Allen an Nelson Weidemann verwandelte dieser beide Freiwürfe. Den anschließenden Ballbesitz nutze Nelson, um die Hausherren auf 40:42 heranzubringen (20.). Zur Halbzeitpause traf Lukas Meisner einen Dreier zum 40:45.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Veilchen weiterhin Probleme, die Angriffe der Löwen zu stoppen und Allen unter Kontrolle zu bekommen. Der Braunschweiger US-Guard trug mit sieben Punkten in Folge maßgeblich zur 47:57-Führung bei (24.). Aber die Göttinger fingen sich wieder ein wenig und verkürzten durch eine 6:0-Lauf auf 53:57 (26.). Strobl versuchte den Aufwind der Hausherren durch eine Auszeit zu stoppen, was allerdings nicht gelang. Die Veilchen glichen durch vier Punkte in Folge von Harper Kamp zum 59:59 aus (28.). Vor dem Schlussviertel intensivierten die Löwen noch einmal ihre Verteidigung und gingen 59:63 in Front.

Im letzten Abschnitt brauchten beide Teams ein wenig Zeit, um zu punkten. Die Gäste fanden zuerst wieder einen Weg zum Korb und bauten ihre Führung auf 59:65 aus (33.). Die BG kämpfte sich erneut zurück und verkürzte durch Odiase auf 66:67 (35.). Nelson hatte die Möglichkeit, die Veilchen durch einen Dreier in Front zu bringen, vergab diese aber. Im Gegenzug verschafften sich die Braunschweiger wieder ein wenig Luft (66:71/36.). Moors‘ anschließende Auszeit zeigte Wirkung: Zwei Dreier von Aubrey Dawkins zum 72:71 sorgten für die erste BG-Führung seit Anfang des zweiten Viertels (37.). Die Partie war nun an Spannung kaum zu überbieten; die Führung wechselte hin und her. 8,5 Sekunden vor dem Ende traf Nelson einen Dreier zum 78:76 und zwang Strobl zu einer Auszeit. Den Löwen-Angriff verteidigten die Veilchen gut, sodass Allens Dreier sein Ziel verfehlte. 1,4 Sekunden vor dem Ende machte Gutiérrez dann mit einem Freiwurf zum 79:76 den Sieg klar.

Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir brauchten eine Reaktion auf das schwache Spiel am vergangenen Wochenende. Heute haben wir viel mehr Energie gezeigt gegen einen starken Gegner mit vielen offensiven Qualitäten. Wir haben defensiv wirklich gut zusammengespielt. In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Ballverluste und haben zu viele zweite Chancen zugelassen. Aber ich bin sehr zufrieden mit unserem Einsatz – wir haben bis zum Ende gekämpft.“

Pete Strobl (Headcoach Basketball Löwen Braunschweig): „Es war ein sehr enges Spiel, beide Mannschaften haben sehr hart gekämpft. Wir sind natürlich enttäuscht. Wir sind eine sehr junge Mannschaft. Wir lernen noch sehr, sehr viel. Im Training haben wir an vielen Dingen gearbeitet. Das hat heute viel besser als vorige Woche funktioniert, insbesondere die Verteidigung. Am Ende haben wir ein paar Dinge nicht gemacht, die wir hätten machen müssen. Wir haben nicht gefoult. Deswegen haben sie ein bisschen mehr Energie und diesen Push am Ende gehabt. Trotzdem hatten wir am Ende eine Chance und haben einen guten Wurf kreiert. Der ist leider nicht reingegangen so wie der von Luke Nelson. Wir müssen weiter zusammenwachsen mit unserer neuen Truppe.“

BG Göttingen – Basketball Löwen Braunschweig 79:76 (40:45)
Die Viertel im Überblick: 22:19, 18:26, 19:18, 20:13
BG Göttingen: Weidemann (7 Punkte/1 Dreier), Nelson (21/5, 9 Assists), Gutiérrez (9, 5 Rebounds), Vargas, Kramer, Omuvwie (2), Odiase (19), Mönninghoff, Kamp (6), Dawkins (10/2), Robinson Jr. (5), Turudić (n.e.).
Basketball Löwen Braunschweig: Wank, Kone, Zeeb, van Slooten, Allen (22 Punkte/4 Dreier), Meisner (5), Robinson (10, 5 Assists), Mushidi (11), Göttsche (n.e.), Peterka (4), Schilling (5), Jallow (19, 8 Rebounds).